Der Simba-Umbau - 2021 April bis Mai

Als wir uns entschieden hatten, unseren Rahmen verzinken zu lassen, wussten wir noch nicht, welche Schwierigkeiten hier wieder auf uns zukommen sollten. Die Masse aller Zinkbäder sind typischerweise nur für Teile mit einer Breite von etwa 2,30m ausgelegt (für Hofeinfahrtstore reicht das ja schließlich) - unser Rahmen hat aber eine Breite von 2,42m. Nach Überlegungen zum Vorgehen: sollen wir ihn einfach kürzen und später wieder zusammenbasteln, entschieden wir uns dann allerdings doch, ihm einen kleinen Vorgeschmack auf sein zukünftiges Leben zu gewähren und ihn auf Reisen zu schicken. In Tschechien gab es nämlich ein Bad, das groß genug war.

In der Zwischenzeit erledigten wir dann einfach andere Arbeiten - es gab davon ja stets genug! Denn auch der Elektrik mussten wir noch einiges an Zuwendung widmen. Auch wenn schon viel passiert war, fertig waren wir noch lange nicht. Schön langsam waren zwar die alten Stecker und Kabel draußen, aber jetzt mussten auch wieder neue für unsere Bedürfnisse zusätzlich noch hinein. Schließlich wollten wir ein kleines Soundsystem in unserem Simba haben. Eine Rückfahrkamera sollte es auch geben und die neuen Tankggeberleitungen mussten verlegt und angeschlossen werden. Als alles provisorisch an Ort und Stelle war, erfolgte der Test: Läuft unser LKW nach gut vier Monaten herumdoktern und nur rum stehen überhaupt noch an?! Das klappte sofort und einwandfrei. Einen großen Auslauf bekam unser Gefährt zwar nicht, aber immerhin durfte er mal wieder aus seinem Carport heraus ins Freie. Bewaffnet mit einem Hochdruckreiniger wuschen wir ihm mal den Schmutz von über dreißig Jahren gründlich herunter. Und plötzlich war wieder ein Fahrgestell ohne Schmierfett und verkrustetem Dreck zu sehen. Was außerdem zum Vorschein kam, unser Schätzchen hat tatsächlich keinen einzigen Rost angesetzt. Wenige vereinzelte Stellen haben wir etwas aufpoliert und neu versiegelt.

An Stellen wo die Grundierung zum Vorschein kam haben wir mit etwas Brantho Korrux gestrichen. Damit wurde er wieder richtig schön schwarz und soll so auch in Zukunft vor jedem Rost schützen. Leider haben wir es etwas zu gut gemeint und auch das Datenblatt dazu nicht genauestens gelesen, was dazu führte, dass der Lack auch nach Wochen noch nicht trocken war. Nach einem Telefonat mit dem Hersteller war uns unser Fehler sehr schnell klar. Wir haben zu dick aufgetragen und zu kurze Zeit zwischen den Schichten gelassen… Also alles wieder runter und von vorne. Nicht zur Strafe, nur zur Übung. Tipp an dieser Stelle: egal welches Mittel man verwendet, das Datenblatt genau zu lesen, kann eine Menge Arbeit ersparen.

Während wir noch auf den Zwischenrahmen warteten, hat Markus schon einmal damit begonnen uns eine Staubox fürs Fahrerhaus zu zimmern. Denn hinter den Sitzen bis zur Rückwand war noch ein großer Spalt, den wir als Stau Fach nutzen wollen. Die Box passt nun perfekt hinein und man kann sie mit einem Deckel verschließen. So kann einiges Alltägliche verstaut werden.

Auch unser bestelltes Alu kam in der Zwischenzeit bei unserem Händler des Vertrauens an. Die Stangen natürlich im sechs-Meter-Format und die Bleche waren auch ein Stück größer als benötigt. Zum Glück konnten wir aber vor Ort mit Unterstützung von Dieter alles passend zuschneiden und dann zu unserem Simba transportieren.

Eine Woche später wurde das Wetter endlich etwas besser und die Temperaturen angenehmer. Was für uns hieß, wir können das Lackieren in Angriff nehmen. Wir konnten auf keinerlei professionelle Lackierhalle zurückgreifen und hatten lediglich unser mit Planen zugehangenes Truckport zur Verfügung, daher musste das Wetter mitspielen. Markus hatte alles dafür schon vorbereitet und die Rückwand grundiert. Der Rest der Fahrerkabine musste nicht grundiert, aber angeschliffen werden, da ja bereits ein roter Lack drauf war. Eine Höllenaufgabe, wenn man all die kleinen Lücken, Erhebungen und enge Stellen abschleifen muss. Einen vollen Tag waren wir damit beschäftigt. Jede Ecke, an der später mal keine Farbe sein sollte, wurde mit Klebeband und Malerfolien abgeklebt. Mühselig, aber wir haben es geschafft und so konnte endlich, nach wochenlangem warten, lackiert werden.

Wir wollten einen Lack der unempfindlich ist und eine raue Oberfläche hat und hier war uns bereits aus dem Netz etwas bekannt, das man früher als Unterbodenschutzlack verwendete. Denn beim lackieren ohne Kabine würde man sonst jedes Staubkorn sehen. Außerdem hat er uns optisch einfach sehr gut gefallen und ist für ein Expeditionsmobil genau das Richtige wie wir finden. Beim Recherchieren findet man meist den Raptor Lack, wenn man etwas länger sucht findet man ein ähnliches Produkt von einem deutschen Hersteller - und entschieden uns für den Protector Lack von der Firma Mipa. Wir sind im Nachhinein mit der Wahl sehr zufrieden. Der Lack sieht spitze aus, die Farbe und auch die Struktur ist genauso wie wir es uns vorgestellt haben. Das Braun passt perfekt zu unserem Fahrzeug wie wir finden. Damit es jedoch nicht langweilig Braun bleibt haben wir uns auch für ein paar Farbtupfer entschieden, die wir dann beim nächsten Arbeitsschritt in Angriff genommen haben.

Dann kamen endlich auch unseren neuen Felgen. Bis dahin hatte unser Simba eine Zwillingsbereifung auf der Hinterachse sowie recht schmale Reifen mit denen man sich sehr schnell mal festfahren würde. Um im Gelände sicherer voran zu kommen haben wir uns für neue, größere Reifen entschieden und da mussten natürlich auch andere Felgen her. Diese sollten auch farbig werden, also hieß es wieder abschleifen, abkleben und gründlich reinigen, bevor lackiert werden konnte. Auch unsere Spiegel sowie unsere Radkästen bekamen das knallige Orange. Bevor die Stoßstange fertig für die Lackierung war, mussten wir sie erst noch präparieren. Denn die hatte einen großen Ausschnitt in der Mitte, wo einst die Feuerwehrpumpe saß. Doch Dieter hat uns die beiden Hälften mit etwas Stahl und Blech zu einer ganzen Stoßstange verschweißt. Auch hier hieß es natürlich schleifen und gründlich putzen und dann erst lackieren. Wir liebten es - Ironie aus!

Auch die Einstiegstritte haben wir modifizert. Den unteren Tritt haben wir durch alte Motorradketten ersetzt. Erstens sieht es cool aus und zweitens eckt man im Gelände nicht so leicht an Hängen an.

Und dann war es endlich soweit und unser Zwischenrahmen kam von seiner Reise zurück. Kaum kam er an, da wurde er auch schon gereinigt und neu angestrichen, damit sein silbernes Gefieder nicht allzu doll unter dem zukünftigen Kabinenaufbau hervorstechen wird.

zurück

Lade uns ein...

Gefallen oder helfen dir unsere Texte? Möchtest du unsere Arbeit irgendwie honorieren? Lade uns doch zum Kaffee, auf ein Bier oder zum Essen ein.