Der Simba-Umbau - Dezember 2020 bis März 2021

Ganze drei Wochen nachdem wir beschlossen hatten, uns etwas auf vier Rädern auszubauen - genau am 15. November 2020 - haben wir also unseren Simba gekauft. Fast einen Monat später - nämlich am 13. Dezember haben wir Simba dan nach Schlüchtern-Ahlersbach überführt. Diese erste Aktion war bereits unsere erste Geduldsprobe, denn die Zulassungsbehörde kann natürlich zu einer regulären eVB-Nummer für ein KFZ kein Sonder-KFZ Löschfahrzeug zulassen und schon gar nicht, wenn der TÜV nicht beschenigt hat, dass die Sondersignalanlage technisch außer Betrieb gesetzt wurde... Naja, wir haben es jedenfalls hinbekommen!

Zu dem Zeitpunkt war der Kalender noch gefüllt mit Terminen und Verabredungen, daher konnten wir mit dem Umbau erst am 25.12. beginnen. Zunächst haben wir den alten Feuerwehrkoffer leer geräumt. All die schweren Auszüge, wo einst Feuerwehr-Gerätschaften lagerten, kamen raus und diverse Halterungen auf dem Dach für Leitern und anderes wurden demontiert. Richtig angenehm wars selten, da wir alles noch im Freien erledigt haben, bei Wind und Wetter. Öfter hat es angefangen zu schneien und im kalten Winterwind wurden unsere Finger steif, was das Schrauben dementsprechend erschwerte. Um die Bedingungen etwas zu verbessern, haben wir nebenher ein "kleines" Carport für unseren LKW gebaut. Zehn Löcher jeweils 50 x 50 cm groß und 80 cm tief haben wir dafür von Hand gegraben, damit die Pfosten alle auch ein ordentliches Fundament haben. Insgesamt wurde es vier Meter hoch, fünf Meter breit und acht Meter lang, damit Simba auch noch mit seinem späteren Aufbau hinein passen würde.

Nun musste irgendwie der alte Feuerwehrkoffer herunter! Der wog, geschätzt, bestimmt 600kg. Auf der Suche nach einer Lösung fragten wir auch zwei Landwirte aus Ahlersbach, ob sie das mit ihrem Traktor mit Frontlader eventuell anheben können, also ob der das schafft bzw. wie viel der anheben kann. Nie werden wir die Antwort vergessen - "bis die Reifen platzen". Mit etwas Bauholz und einer Hand voll Ratschgurten, haben wir es geschafft und Simba stand ohne Kofferaufbau da. Die Sitzbank, die Wände, die Decke und den Boden vom hinteren Teil der Fahrerkabine haben wir dann auch noch demontiert. Außerdem kam die alte Feuerwehrpumpe weg. Ziemlich nackt und leer war es dann endlich soweit und wir konnten Simba in sein neues Carport bringen.

Mitte Januar ging es dann ans Eingemachte, die Kabine wurde gekürzt. Einfach so in der Mitte durchgeschnitten. Das war der erste Moment wo Betty sich fragte „Was tun wir hier eigentlich?!“. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir uns diese Frage noch einige Male stellen sollten. Nach dem die alte Rückwand komplett entfernt war, begann der Aufbau einer neuen. Dieter, Michaels Vater, hat uns den neuen Rahmen gebaut und verschweißt. Wir haben ihn durch fleißiges Schwingen der "Flex" unterstützt. Als er komplett fertig war und wir den Rahmen in seine Position brachten, stellten wir fest: er passt perfekt. Jede Ecke, jede Kante saß an ihrem Platz, als wäre er schon immer genau dort gewesen. Betty sagte damals, dass als sie das sah, schwanden ihre Zweifel schnell wieder und sie war sich sicher, zumindest die Männer wissen genau was sie tun. Und Micha schmunzelte und meinte ironisch "jedenfalls manchmal".

Doch ein Rahmen allein macht natürlich noch keine neue Rückwand. Dafür braucht man das passende Blech und eine Lösung wie es auch hält. Hier haben wir uns fürs Kleben entschieden. Erst alle Klebeflächen vorbehandelt, dann den Kleber drauf und die Rückwand hingepappt. So einfach wie es vielleicht klingt war es dann nicht, aber wir haben es trotzdem gut hinbekommen. Ende Januar war unser Simba also gekürzt und hatte eine neue Rückwand.

Dann haben wir begonnen Licht ins Kabel-dunkel zu bekommen. Ganze fünf Wochen haben wir neben anderen Arbeiten immer wieder an der Elektrik gearbeitet. Das Problem: es existierte ein Schaltplan zum Basisfahrzeug von Iveco, aber keiner, der zum von Lentner aufgebauten Feuerwehrfahrzeug passte. Michael wollte die zusätzliche Feuerwehrelektrik entfernen und musste nach begonnener Arbeit feststellen, es passte nichts mehr zusammen und hat in mühevoller Kleinarbeit den Originalzustand von Iveco wieder herstellen müssen. Viele, kleinere Arbeiten, wie zum Beispiel das Streichen des neuen Rückwandrahmens, damit er nicht rostet, oder das Demontieren der Anbauteile an der Fahrerkabine (Kunststoffverkleidungen, Kotflügel, Stoßstange etc.) liefen parallel. Auf die neue und gestrichene Rückwand haben wir neues Schwermaterial zur Geräuschdämmung verklebt. Man will sich schließlich während der Fahrt nicht immer anschreien müssen. Die Kabinenverriegelung wurde versetzt, der alte viel zu kleine Dieseltank demontiert und und und... Also wie gesagt, viel Kleinkram, der weniger interessant war, aber eben dennoch gemacht werden musste.

Die Rückwand musste von außen noch der Kontur der Fahrerkabine angepasst werden, also wieder 'flexen, schleifen, spachteln und nochmal schleifen. Am Ende konnte man nur aufgrund der unterschiedlichen Farben erkennen, dass das Fahrzeug mal anders ausgesehen hat. Wir waren sehr zufrieden mit unserem Ergebnis! Und dann sind da noch viele kleine Dinge passiert, die man allerdings nicht direkt sieht, aber trotzdem die Zeit und Mühe kosteten. Die ganze Planung und Recherche, wie man alles am Besten angeht, welche Möglichkeiten existieren, was für uns am Geeignetesten ist - die Zeit verging im Nu...

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